Landwirte im Winterdienst

Landwirte sorgen in der kalten Jahreszeit für freie Bahn

Hans-Ulrich Leidig ist zu früher Stunde im Einsatz

Was Landwirte im Frühjahr machen, erscheint vielen klar: Sie bestellen ihre Äcker neu, bringen Saatgut aus, düngen. Im Sommer wird Heu oder Silage als Tierfutter gemacht, anschließend bis in den Herbst hinein die Ernte eingebracht. Aber was machen Landwirte im Winter, wenn die Feldarbeit weitgehend ruht? 

Eines vorweg: Langeweile kommt wohl bei keinem Landwirt auf. Wer Viehhaltung hat, hat rund ums Jahr mit Füttern und Stallarbeit zu tun. Auch die Milchkühe müssen zu jeder Jahreszeit gemolken werden. Und die großen Maschinen werden fit für die nächste Saison gemacht. So mancher Landwirt verbringt außerdem viel Zeit mit Waldarbeit: Brennholz und Holz für Sägewerke werden hauptsächlich im Winter „geschlagen“, wie das Fällen von Bäumen in der Fachsprache heißt.


Viele Landwirte übernehmen im Winter eine weitere wichtige Aufgabe: Wenn es früh morgens noch dunkel und kalt ist, und sich so mancher gerne nochmal im warmen Bett umdreht, sind zahlreiche Landwirte in der Region längst auf den Beinen. Sie sind im Winterdienst im Einsatz. Das heißt sie räumen – im Auftrag des örtlichen Maschinenrings – Schnee und streuen eisglatte Flächen von Einfahrten und Gehwegen, auf Parkplätzen von Firmen und Supermärkten, auf Fußwegen und in Durchgängen.


Einer dieser Landwirte ist Hans-Ulrich Leidig aus Rudelsdorf bei Wolpertshausen. Der 56-Jährige arbeitet seit mehr als 14 Jahren für den Maschinen- und Betriebshilfsring Schwäbisch Hall. „Ich würde morgens auch lieber liegen bleiben“, sagt er. Doch wenn ihn die Pflicht ruft, ist um 3 Uhr die Nacht für ihn vorbei. „Aufstehen, Kaffee trinken und dann geht es los“, berichtet er.


Zu Anfang waren es nur zwei oder drei Höfe, die er im Winter im Auge haben musste. Mittlerweile hat er für 16 Objekte rund um seinen Heimatort die Verantwortung übernommen. Die Winterdienst-Saison reicht dabei vom 1. November bis 31. März – fünf Monate am Stück steht Hans-Ulrich Leidig im Fall der Fälle für den Einsatz bereit. „Zum Glück ist der Wetterbericht für die kommenden zwei bis drei Tage recht genau. Ich nutze mehrere Wetter-Apps und kann dadurch gut einschätzen, ob ich zum Einsatz muss“, erklärt er. An Tagen mit unklarer Witterung steht Hans-Ulrich Leidig in aller Frühe auf und prüft, ob seine Dienste benötigt werden.



Je nach Wetterlage dauerte es schon mal bis 9 Uhr, bis er die ihm anvertrauten Objekte von Eis und Schnee befreit hat. An sehr winterlichen Tagen bleibt es auch nicht bei einem Einsatz am Morgen, wie der Landwirt abschließend berichtet: „Wenn es viel schneit kann es auch sein, dass ich nachmittags nochmal los muss.“


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