Mit 330.000 Nützlingen je Hektar gegen den Maiszünsler
Biologische Schädlingsbekämpfung auf dem Vormarsch
Früher entdeckte Achim Bentz beim Gang durchs Maisfeld immer wieder abgeknickte Pflanzen und Bohrlöcher an den Maisstängeln. Alles typische Anzeichen für einen der bedeutendsten Schädlinge im Maisanbau, den Maiszünsler. Der Fraß des Zünslers im Stängel und am Kolben sorgt in Baden-Württemberg seit Jahren für Ertrags- und Qualitätsausfälle.
Anstatt mit chemischen Pflanzenschutzmitteln gegen den Maiszünsler vorzugehen, hat sich Achim Bentz für den Einsatz von Nützlingen entschieden. Deshalb fliegen derzeit Drohnen über seine Maisfelder und werfen Kugeln ab. In den Kugeln befinden sich die Eier der Schlupfwespe Trichogramma brassicae, dem natürlichen Gegenspieler des Maiszünslers.
Die Schlupfwespen parasitieren die Eier des Maiszünslers. Dafür legen Sie Ihre eigenen Eier in das Schädlingsgelege. Anschließend fressen die schlüpfenden Trichogramma-Nachkommen die Zünslereier von innen leer, sodass der Entwicklungszyklus des Maiszünslers unterbrochen ist. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis die Schlupfwespen keine Zünslereier mehr finden.
Achim Bentz bewirtschaftet seinen konventionellen Betrieb nach der guten fachlichen Praxis und berücksichtigt dabei die Prinzipien des integrierten Pflanzenschutzes. „Ich setze Nützlinge, wie die Schlupfwespe Trichogramma ein, wenn deren Wirkung erfolgsversprechend ist“, erklärt Bentz.
Auch gegenüber technischen Neuerungen ist der Landwirt aufgeschlossen. Pilot Raphael Horlacher überfliegt jedes Feld zweimal und bringt dabei insgesamt 200 Trichogramma-Kugeln pro Hektar aus. Für Landwirte bietet die Ausbringung per Drohne anstatt von Hand eine enorme Zeitersparnis. „Die Dienstleistung kann ich bereits im Frühjahr bestellen. Mit der weiteren Abwicklung habe ich nichts zu tun“, fasst Bentz zusammen. Dadurch lassen sich beispielsweise während der Getreideernte Arbeitsspitzen minimieren.
„Bis auf wenige Ausnahmen war ich mit dem Einsatz der Nützlinge immer zufrieden“, berichtet Bentz. Neben den Schlupfwespen setzt Achim Bentz auch auf vorbeugende Maßnahmen. „Indem ich die Maisstoppeln im Herbst mulche, werden dem Maiszünsler die Überwinterungsmöglichkeiten genommen“, so Bentz.
