Chemisch betrachtet ist Nitrat ein Salz der Salpetersäure. Es ist eine Stickstoff-Verbindung und kommt natürlich im Boden vor. Stickstoff ist ein wichtiger Bestandteil des Nährstoffkreislaufes. Ohne ihn gäbe es kein Leben auf der Erde. Der verfügbare Stickstoff wird im Boden auf natürlichem Weg durch Bakterien in Nitrat umgewandelt, das erst in dieser Form von Pflanzen aufgenommen werden kann. Nitrat ist also ein wichtiger Nährstoff und wird Pflanzen beim Düngen bewusst zugeführt. Ohne Nitrat gäbe es kein Pflanzenwachstum.
Nitrat befindet sich von Natur aus im Boden. Da die natürlichen Vorkommen nicht ausreichen, um die heute notwendigen Mengen an Ackerfrucht oder Gras anzubauen, wird Nitrat indirekt über Dünger zugeführt: Der im Naturdünger Gülle und im Mineraldünger enthaltene Ammoniumstickstoff wird im Boden durch Bakterien zu Nitrat umgewandelt.
Nein. Stickstoff ist unentbehrlich für alle Lebewesen. Auch Menschen und Tiere benötigen Stickstoff für ihren Stoffwechsel, berichtet das Umweltbundesamt in einem Hintergrundbericht von Mai 2021. Er wird in Form von pflanzlichem und tierischem Eiweiß aufgenommen und für lebenserhaltende Körperfunktionen genutzt.
Nitrat selbst wird vom Bundesinstitut für Risikobewertung als für den Menschen „relativ unbedenklich“ eingestuft.
Gesundheitlich bedenklich sind dagegen Nitrite. Diese entstehen, wenn Nitrat durch unsachgemäßen Transport oder Lagerung von Gemüse oder während der Verdauung durch Bakterien in gesundheitsschädliche Nitrite und Nitrosamine abgebaut wird. Nitrosamine stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.
Wissenschaftliche Studien befassen sich im Gegensatz dazu mit den möglichen positiven Auswirkungen von Nitrat. Das Deutsche Ärzteblatt, Ausgabe 19/2018, berichtet über Studien, welche die blutdrucksenkenden Eigenschaften untersuchen. Demzufolge hat Nitrat positive Auswirkungen auf Herz und Gefäße. Eine im Journal ‚Nitric Oxide‘veröffentlichte Studie von Gary Miller von der Wake Forest University in Winston-Salem legt nahe, dass Nitrat eine bessere Durchblutung des Gehirns ermöglicht und damit Demenz vorbeugen kann.